Habe für das Radio Wegstrecken https://cba.fro.at/series/wegstrecken auf Anfrage folgende Stellungnahme abgegeben:
Ich kann mich an keinen Wahlkampf mit derartigen Vernebelungen erinnern, wenn unter nichtsagenden Bildern grundlegende Weichenstellungen vorbereitet sind, die nur denen nutzen, die schon bisher auf der Butterseite waren. Da werden unter „Fairness“ die unfairsten Sachen serviert, und immer wieder der KURZ-Schluss gepredigt, dass fast alle Probleme gelöst werden, und es allen besser geht, wenn es den Flüchtlingen schlechter geht. Und was mich wirklich bewegt, ist die Frage, warum Menschen mit weniger Einkommen Parteien wählen, die in ihren Programmen ankündigen, dass diese sicher nicht davon profitieren werden.
Unterdiesen Bedingungen ist eine ernsthafte Diskussion über Verkehrsfragen nicht zu erwarten, wenngleich ganz klar ist, dass um den Klimawandel für zukünftige Generationen einigermaßen erträglich zu machen, auch was getan werden muss – dafür steigt selbst in den USA nach jüngsten bitteren Erfahrungen wieder die Einsicht. Gerade im Verkehrsbereich ist viel zu ändern, auch bei uns, getan wurde bisher kaum etwas, von Verkehrswende in Österreich keine Spur.
Was stünde an:
- Öffis für alle – NULLTARIF – oder zumindest eine drastische Verbilligung der öffentlichen Verkehrsmittel am Land, aber auch in Ballungsräumen und Städten.
- Statt Konzentration auf wenige Hauptstrecken brauchen wir Angebote in der Fläche: Für einen massiven AUSBAU der REGIONALEN BAHN- UND BUSLINIEN in GANZ Österreich!
- Einen attraktiven Verkehr FÜR DIE BREITE MEHRHEIT DER BEVÖLKERUNG – mit SCHNELLEN UMSTEIGEMÖGLICHKEITEN, wie in der Schweiz.
- Die Finanzierung soll über eine Besteuerung des nicht-lokalen LKW-Verkehrs erfolgen, der seine Kosten (Straßenabnutzung, Klimafolgen) bisher großteils auf die Allgemeinheit überwälzen kann.
Ich sehe – leider – diese Richtung in ihren Aussagen derzeit nur in etwa von Grünen und KPÖ-Plus abgedeckt. Somit sind- im Gegenteil zu den Notwendigkeiten – Privatisierungen und Ausgliederungen im öffentlichen Verkehr und die weitere Bedienung der Lobby der Autokonzerne bzw. des LKW-Komplexes absehbar. Es ist zu hoffen, dass so wie derzeit in den USA dieser Irrsinn Leute mobilisiert und durch deren Engagement eine echte Alternative sichtbar wird.